Traditionelle Urin-Funktionsdiagnostik
"Zwei Dinge trüben sich beim Kranken: a.) der Urin
b.) die Gedanken." Eugen Roth
Die traditionelle Harnschau war über die Antike, das Mittelalter und bis ins 18. Jahrhundert hinein ein wichtiges diagnostisches Mittel. In der alten Medizin kannte man "kranke Körpersäfte" .
Bei der Harndiagnostik kann man durch Zusatz von Chemikalien und durch Erhitzung Urinphänome erkennen, die gleichzeitig ein Spiegelbild der Funktion von Organsystemen sind. Dabei werden Stoffwechsel, Darm und Schleimhäute, Gallenfunktion, Blutbeschaffenheit, Herz - Kreislauf, Bauchspeicheldrüsen- und Leberfunktion genauer untersucht.
Durch die Analyse des Harns z.B. Farbphänomene, Ausflockungen und Ausfällungen kann man auch solche Störungen diagnostizieren, bei denen die Symptome nicht eindeutig klar sind.
Urin-Teststreifen
Der Urinteststreifen ist eine relativ leichte Methode, um pathologische Veränderungen festzustellen.
Dabei werden folgende Dinge untersucht:
spezifisches Gewicht
ph-Wert
Leukozyten
Erythrozyten
Hämoglobin
Nitrit
Eiweiß
Glukose
Billirubin/ Urobillinogen
Ketonkörper
Ascorbinsäure
Überschichtungsreaktion
In einem speziellen Überschichtungsglas überschichtet der Harn das Reagenz. Die an der Grenze zwischen beiden Flüssigkeiten entstehende Farbreaktion weist auf Erkrankungen in Leber, Galle, Darm oder Nieren oder auf Krebsverdacht hin.
Einmal jährlich sollte man eine Urinuntersuchung durchführen lassen, um rechtzeitig auf Veränderungen in den Körpersäften reagieren zu können.